Schnarchen

Schnarchen ist eine häufig auftretende nächtliche Belästigung. Dabei fühlt sich in der Regel nicht der Verursacher selbst gestört, sondern seine Partnerin/sein Partner. Mit zunehmendem Alter betrifft Schnarchen ca. 60% der Männer sowie 40% der Frauen. Schnarchen kommt nicht nur bei Erwachsenen vor, sondern tritt auch schon im Kindesalter auf. Schlafmedizinisch unterscheidet man zwischen einfachem (primärem) Schnarchen, Schlafapnoe mit und ohne Obstruktion sowie zentraler Schlafapnoe. Nur die Schlafapnoen, bei denen Atemaussetzer auftreten, haben Krankheitswert.

Einfaches oder primäres Schnarchen

Beim einfachen Schnarchen kommt es noch nicht zu einem Atemstillstand und hat damit keinen Krankheitswert. Durch die Verengung der Atemwege erhöht sich  beim einfachen Schnarchen die Strömungsgeschwindigkeit der ein- und ausgeatmeten Luft. Das führt dazu, dass sich der Luftdruck im Rachenraum vermindert. Dies bewirkt im Verbund mit der erschlafften Muskulatur, dass die weichen Gewebe des Mund- und Rachenraumes im Luftstrom flattern. Dieses leichte Vibrieren erzeugt dann die typischen Schnarchgeräusche.

Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung des Symptoms "Schnarchen":

Behinderte Nasenatmung

Durch eine behinderte Nasenatmung kommt es v. a. nachts zu einer vermehrten Mundatmung. Diese kann zu einem "Flattern" des Gaumensegels oder der seitlichen Rachenwände im Luftstrom führen, wodurch ein Schnarchgeräusch erzeugt wird.


Enge im Mundrachenbereich

Durch eine Vergrößerung der Mandeln, durch ein schlaffes Gaumensegel und eine Verlängerung des Zäpfchens entsteht eine Enge im Mundrachenbereich.
 

Verdickung des Zungengrundes

Ist der hintere Anteil der Zunge stark verdickt, so kann es im Schlaf, wenn alle Muskeln entspannt sind, also auch der Zungenmuskel, zu einer Enge hinter der Zunge kommen. Dann entstehen an dieser Stelle Schnarchgeräusche.

Anatomische Enge im Kehlkopfbereich

Durch eine besondere Form des Kehldeckels oder Veränderungen im unteren Kehlkopf kann auch hier ein Schnarchgeräusch entstehen (selten).

Übergewicht

Übergewicht begünstigt die Entstehung des Schnarchens und führt zusätzlich durch eine Verengung des Rachens zum Schnarchen. Eine Reduzierung des Köpergewichts ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung des Schnarchens.
 

Alkoholgenuss

Auch Alkoholgenuss vor dem Schlafengehen führt zu einer Entspannung derjenigen Muskulatur, die die Atemstraße im Schlaf offen hält. Zur Vermeidung sollte also Alkoholkonsum, insbesondere kurz vor dem Zubettgehen reduziert werden.


Rauchen

Übermäßiger Nikotinmissbrauch hat einen verstärkenden Einfluss auf das Schnarchen.

Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS)

Erst wenn es nachts zu Atemstillständen kommt, die bis zu 30 Sekunden andauern und bis zu 100-mal pro Nacht auftreten können, hat Schnarchen einen Krankheitswert. Das Gehirn hat dann einen Sauerstoffmangel, die Betroffenen sind tagsüber oft müde, schlafen ungewollt ein und sind antriebslos. Daneben bestehen Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, Bluthochdruck etc. Dieses Krankheitsbild nennt sich Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS).
Die weitaus häufigste Form ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Die direkte Ursache der OSAS ist eine starke Entspannung der ringförmigen Muskulatur um die oberen Atemwege im Schlaf. Dadurch ist der obere Teil der Luftröhre nicht mehr in der Lage, dem beim Einatmen entstehenden Unterdruck genug Widerstand entgegenzusetzen. Der obere Teil der Luftröhre fällt zusammen und es kommt zu einer Behinderung (Obstruktion) der Atemwege.

Diagnostik des primären Schnarchens

Nasenspiegelung (Rhinoskopie)

Die Nasenspiegelung  (Rhinoskopie) ermöglicht einen Blick in das Innere der Nase. Sie stellt die Basisdiagnostik der Untersuchung bei Schnarchen dar. Mit ihrer Hilfe kann ein Eindruck von der Anatomie des Inneren der Nase, vom Zustand der Nasenschleimhaut und von der Beschaffenheit des Nasensekrets gewonnen werden.
Bei der Nasenspiegelung unterscheidet man die vordere, die mittlere und die hintere Rhinoskopie. Sie ermöglichen u.a. das Aufspüren von Eiter- und Blutanreicherungen, Schleimhaut- oder Muschelschwellungen, Schleimhautgeschwüren, Polypen, Missbildungen, Tumoren oder Fremdkörpern.

Vordere Rhinoskopie (Rhinoscopia anterior) 

Nasenspekula Bei der vorderen Rhinoskopie kommt ein zangenförmiges Gerät (Nasenspekulum) zum Einsatz, an dessen Ende sich ein kleiner Trichter befindet. Dieser Trichter wird in die Nasenöffnung eingeführt und die vorderen Anteile der Nase aufgepreizt. Mithilfe einer Lichtquelle kann der Arzt die vorderen Nasengänge sowie die Nasenhöhle ausleuchten und einsehen. Hierbei neigt der Arzt mit seiner Hand den Kopf des Patienten in verschiedene Positionen. Für Kinder existieren kleinere Instrumente (Kinderspekula), bei Säuglingen oder Kleinkinder kann man die Nase auch mit dem Ohrtrichter untersuchen.
 

Mittlere Rhinoskopie

Flexible Endoskopie Für die Untersuchung der mittleren Nasenabschnitte (mittlere Rhinoskopie) wenden wir in unserer Praxis das starre 30° Nasenendoskop an. Mit diesem Endoskop kann der Zustand der inneren Nase, insbesondere die Nasenhaupthöhle und die Nasengänge, untersucht werden. Bei schwierigen anatomischen Gegebenheiten kommt das dünne, flexible Endoskop zum Einsatz.
Die Untersuchung ist normalerweise nicht schmerzhaft. Sollte eine bestehende Entzündung oder eine starke Schwellung der Nasenschleimhäute die Untersuchung erschweren, können ein betäubendes und/oder ein abschwellendes Nasenspray angewandt werden.

Hintere Rhinoskopie (Rhinoscopia posterior)

Die hintere Rhinoskopie dient der Abklärung, ob ein eitriges Nasensekret aus den Nasennebenhöhlen (Kieferhöhlen, Keilbeinhöhlen, Siebbeinzellen) stammt. Zur Beurteilung der hinteren Nasenabschnitte verwenden wir das flexible Nasenendoskop. So können Nasenpolypen, Rachenmandeln (im Volksmund „Polypen“), verdickte Muschelenden oder Tumore diagnostiziert werden.

Nasenfunktionstest (Rhinomanometrie)

Beim Nasenfunktionstest werden sowohl die Luftdurchgängigkeit der Nase als auch die Funktionen der Nasenschleimhaut untersucht.
Um die Menge des Luftdurchflusses der Nase zu untersuchen, wird eine sogenannte Rhinomanometrie durchgeführt. Dabei kommen Manometer (Druckmessgeräte) zum Einsatz, welche die Druckdifferenz zwischen Naseneingang und Nasenrachenraum messen - sowohl bei der Einatmung als auch bei der Ausatmung. Aus den gemessenen Daten lässt sich erkennen, in welchem Atmungszustand sich die Nase befindet - organische oder funktionelle Nasenatmungsstörungen können so diagnostiziert werden.
Um die Funktion der Nasenschleimhaut zu untersuchen, werden Abstriche davon gemacht und unter dem Mikroskop untersucht. Dabei können Krankheitserreger im Nasensekret bestimmt werden.

Kopfschmerzen

Etwa 90 Prozent der Bevölkerung haben mindestens einmal pro Jahr Kopfschmerzen. Die meisten Formen kann man erfolgreich behandeln, man kann aber auch Kopfschmerzanfällen vorbeugen. Die häufigsten Kopfschmerzformen sind Spannungskopfschmerzen und Migräne. 90 Prozent aller Kopfschmerzpatienten leiden entweder an Spannungskopfschmerzen oder Migräne oder an beidem. Alle anderen Kopfschmerzformen sind selten. Etwa vier von hundert Kopfschmerzpatienten haben chronische Kopfschmerzen.




Unterscheidungsmerkmale von Spannungskopfschmerzen, Migräne und chronische Kopfschmerzen


Akute Spannungskopfschmerzen


Typisch ist ein dumpf-drückender oder ziehender Schmerz, der überall im ganzen Kopf oder auch nur in der Stirn oder den Schläfen spürbar ist. Manchmal fühlt sich der Schmerz auch wie ein drückendes Band um den Kopf an. Oft sind auch Hals- und Nackenmuskeln schmerzhaft verkrampft.
Spannungskopfschmerzen können ausgelöst werden durch:
Lärm, Anspannung, Wetterwechsel, falsche Haltung beim Sitzen, Stress oder auch durch Erholungsphasen nach Stress (Wochenende), äußerst selten auch durch Abnützungen an der Halswirbelsäule. Diese Kopfschmerzen können aber auch ohne Auslöser auftreten.


Migräne


Etwa ein Fünftel aller Kopfschmerzpatienten leidet an Migräne. Migräne ist vermutlich die Folge einer angeborenen, erhöhten Reaktionsbereitschaft des Gehirns auf äußere und innere Reize. Die Anlage zu Migräne ist vererbbar, darum gibt es auch sogenannte „Migränefamilien“. Die Ausprägung der Migräne kann sich verändern: Migräneanfälle können im Lauf des Lebens auch ohne äußere Einflüsse und ohne Behandlung stärker oder schwächer werden.
Die Ursache für die Migräne ist nicht genau bekannt. Man kennt aber verschiedene Faktoren, die einen Migräneanfall auslösen können. Bekannte Auslöser sind:

 

  • körperlicher oder seelischer Stress sowie Nachlassen von Stress (Wochenende, Ferien)
  • unregelmäßiger Schlafrhythmus
  • Zeitverschiebung bei langen Flügen
  • Wetterwechsel, Föhn
  • Hunger oder das Auslassen von Mahlzeiten
  • bestimmte Nahrungsmittel, wie Käse, Alkohol, Kaffee, Tee, Cola, Glutamat (im Aromat, in chinesischen Speisen), Schokolade, Eier, Nüsse, Tomaten
  • Hormonschwankungen bei Frauen (vor oder während der Periode, bei Pilleneinnahme, in den Wechseljahren)
  • Lärm, flackerndes Licht
  • Kontrastmittel bei Röntgenuntersuchungen
  • bestimmte gefäßerweiternde Medikamente


Eine Migräne kann ohne oder mit „Aura“ auftreten.

Migräne ohne Aura


Typische Migräneanfälle dauern meistens zwischen vier Stunden und drei Tagen und verstärken sich bei körperlicher Betätigung. Die meisten Patienten fühlen sich während der Anfälle krank. Alltagsaktivitäten (Berufsarbeit, Haushaltführung, Kinderbetreuung, Besuche) sind häufig nicht mehr möglich. Migräneanfälle zwingen viele Betroffene, im abgedunkelten Zimmer zu bleiben.
Migränekopfschmerzen sind meist einseitig und pulsierend, stechend oder hämmernd. Typischerweise verstärken sie sich bei körperlicher Betätigung. Begleitet wird der Migräneanfall oft von Übelkeit und Erbrechen sowie von Licht- und Lärmempfindlichkeit. Zusätzlich können Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur auftreten.


Migräne mit Aura


Etwa 10 bis 20 Prozent der Migränepatienten erleben zusätzlich vor dem Anfall eine „Aura“. Während einer „Aura“ kommt es zu Augenflimmern, Sehstörungen, Sprechstörungen, Kribbeln an Armen und Beinen sowie Taubheitsgefühl. Diese Zeichen verschwinden meist, wenn die Kopfschmerzen einsetzen, können in Ausnahmefällen jedoch bis zu sieben Tage dauern. Eine Migräne mit Aura ist nicht gefährlicher als eine ohne Aura.


Migräne ist ein Frauenproblem


Frauen leiden dreimal häufiger an Migräne als Männer. Etwa ein Viertel der Frauen unter fünfzig Jahren hat Migräneattacken. Die weiblichen Hormone können die Migräne unterschiedlich beeinflussen. Bei einigen Frauen verschwindet die Migräne in den Wechseljahren, wenn sich die Hormonspiegel ändern; bei anderen Frauen tritt sie dann erstmals auf.


Chronische Kopfschmerzen


Treten die Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat auf, so spricht man von chronischen Kopfschmerzen. Etwa drei Prozent aller Patienten mit Migräne und Spannungskopfschmerzen leiden unter chronischen Kopfschmerzen. Chronische Kopfschmerzen verleiten Patienten häufig dazu, zu viele und zu oft Schmerzmittel zu nehmen.


Kopfschmerzen als Begleiterscheinung verschiedener Krankheiten


Kopfschmerzen können als Begleiterscheinung bei einer Krankheit auftreten. Behandelt man die Krankheit, vergehen die Kopfschmerzen wieder. Beispiele sind:
 

  • Kopfschmerzen bei Fieber, Erkältungen, Grippe, Darmgrippe, Ohrenschmerzen, Kieferhöhlenentzündung
  • Kopfschmerzen nach zuviel Alkohol oder nach DrogeneinnahmeKopfschmerzen bei Augenproblemen (grüner Star, Weitsichtigkeit)
  • Kopfschmerzen bei Zahn- oder Kieferproblemen


Sehr selten werden Kopfschmerzen durch schwere körperliche Krankheiten ausgelöst, zum Beispiel durch eine Hirnblutung, einen Schlaganfall, einen Hirntumor oder eine Hirnhautentzündung.


Kopfschmerzen nach Kopfverletzung oder Schleudertrauma


Nach Unfällen mit Kopfverletzungen oder nach einem Schleudertrauma kann es zu Kopfschmerzen kommen, fast alle Patienten sind 6 Monate nach dem Unfall wieder schmerzfrei.


Seltene Kopfschmerzformen


Sehr seltene Formen von Kopfschmerzen sind Cluster-Kopfschmerzen und Neuralgien. Beide sind ungefährlich, aber sehr schmerzhaft.




Gezielte Diagnostik


Anamnese


In unserer HNO-Praxis in Hamburg Langenhorn führen wir am Anfang der Diagnostik eine genaue Anamnese durch ein detailliertes Gespräch durch.
Eine neurologische Voruntersuchung und ein Kopfschmerztagebuch können wichtige Hinweise auf die Art der Schmerzen liefern. Mit all diesen Informationen gelingt es, eine genaue Diagnose zu stellen und zu beurteilen, ob weitere Untersuchungen wie Röntgenbild, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie (CT, MRT) nötig sind.
Für die Diagnose von Spannungskopfschmerzen oder Migräne sind diese Abklärungen nicht erforderlich. Diese beiden Kopfschmerzarten kann der erfahrene Arzt aufgrund eines detaillierten Gesprächs sowie einer gezielten Untersuchung zuverlässig erkennen.


HNO-Spiegeluntersuchungen sowie Endoskopie


Obligater Bestandteil der Basisuntersuchung ist die Ohrmikroskopie, um Ohrenentzündungen sowie die Endoskopie von Nasen- und Nasenrachenraum, um Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen auszuschließen.


Bildgebende Verfahren

Ultraschall


Mithilfe des Ultraschalls der Nasennebenhöhlen lassen sich akute und chronische Nasennebenhöhlenentzündungen feststellen.


Röntgenbild, Computertomografie und Magnetresonanztomografie


Viele Patienten haben Angst vor einer gefährlichen Krankheit und möchten deshalb „in die Röhre“ (Computertomographie, Magnetresonanztomografie) zur Abklärung der Kopfschmerzen. Dies ist aber nur in wenigen Fällen notwendig und sinnvoll.

Findet der Arzt im Gespräch und bei der Untersuchung keine Auffälligkeiten, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass im CT oder MRT irgendeine gefährliche Krankheit entdeckt wird, welche die Kopfschmerzen verursacht hat. Häufig reicht ein Röntgenbild der Nasennebenhöhlen.

CT und MRT oder auch eine Laboruntersuchung sind nötig für die Diagnose, wenn zum Beispiel gleichzeitig mit den Kopfschmerzen Lähmungen auftreten oder bei schlagartig einsetzenden stärksten Kopfschmerzen (siehe auch „Wann sollte man zum Arzt mit Kopfschmerzen?“).


Wann sollte man zum Arzt mit Kopfschmerzen?

Warnzeichen – notfallmäßig zum Arzt

  • Kopfschmerzen nach einem Unfall mit Bewusstseinsverlust
  • schlagartig auftretende, heftigste Kopfschmerzen („Kopfschmerz wie noch nie“)
  • Kopfschmerzen mit Sehstörungen, Gefühlsstörungen oder Sprechstörungen
  • Kopfschmerzen mit Gehstörungen (Stolpern, Umfallen) oder mit Lähmungen
  • Kopfschmerzen mit Verwirrtheit, Krampfanfällen oder Bewusstlosigkeit
  • Kopfschmerzen mit Fieber und Nackensteifigkeit
  • Kopfschmerzen am Morgen mit schwallartigem Erbrechen ohne Übelkeit (vor allem bei Kindern)


In diesen Fällen können zusätzliche Untersuchungen wie Röntgenbild, CT, MRI oder Labor nötig sein.

Bald zum Arzt

  • Sie wachen in der Nacht wegen Kopfschmerzen auf
  • Sie haben im Liegen Kopfschmerzen , die sich spontan nach dem Aufstehen wieder bessern
  • Ihre Kopfschmerzen treten beim Husten, Niesen, Sporttreiben, beim Pressen oder Orgasmus auf
  • Ihre Kopfschmerzanfälle werden häufiger oder stärker
  • Ihre Kopfschmerzen verändern sich; zum Beispiel wandelt sich der Kopfschmerzcharakter von dumpf-bohrend zu stechend
  • Sie sind älter als 40 und haben zum ersten Mal in Ihrem Leben Kopfschmerzen


An Ihren Arzt sollten Sie sich auch in folgenden Situationen wenden

  • Sie haben an mehr als zehn Tagen pro Monat Kopfschmerzen
  • Sie nehmen immer mehr oder immer häufiger Kopfschmerzmedikamente
  • Ihre Kopfschmerzen gehen trotz Medikamenten nicht weg
  • Ihr bisher wirksames Kopfschmerzmedikament wirkt nicht mehr

Reflux

Damit die eingenommene Nahrung abgebaut werden kann, produziert der Magen normalerweise Säure. Gelegentlich kann diese Säure vom Magen aus in die Speiseröhre zurückfließen. Dieses Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre bezeichnet man als Reflux. Eine kleine Menge an Reflux ist normal. Allerdings, wenn es zu einem ständigen Reflux von Magensäure kommt, können schwerwiegende Erkrankungen mit Schäden auf der Schleimhaut der Speiseröhre, der oberen Atemwege und sogar auch der Lungen entstehen. Deswegen ist die frühzeitige Behandlung des Refluxes sehr wichtig. Die Refluxkrankheit gehört mittlerweile zu den häufigsten Krankheiten weltweit.

Im Bereich der Speiseröhre können durch anhaltenden, chronischen Reflux neben einer Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) auch schwerwiegende Probleme wie Barrett’s Ösophagus mit krankhaft umgewandelter Speiseröhrenschleimhaut oder sogar ein Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) entstehen. Im Bereich der oberen Atemwege kann ein unbehandelter Reflux zu beträchtlichen Problemen, wie z.B. Stimmbandknötchen, subglottischer Stenose (Verengung der Atemwege), Granulome (knotenartige Gewebeneubildungen) und unter Umständen auch zum Kehlkopfkrebs führen.
 

Gastro-ösophagealer Reflux (GERD)


Wenn Säure sehr häufig und andauernd vom Magen in die Speiseröhre zurückfließt, wird dieser Reflux als gastro-ösophagealer Reflux oder GERD in der medizinischen Fachsprache bezeichnet. Beim GERD führt die Säure zum Sodbrennen, das als Brennen in der Brust oder unklare Schmerzen hinter dem Brustbein wahrgenommen wird.


Extra-ösophagealer Reflux: Laryngo-pharyngealer Reflux (LPR) – Stiller Reflux


Säure kann auch in den Hals, in die oberen Atemwege sowie in den hinteren Mundbereich zurückfließen. In der medizinischen Fachsprache nennt man diesen Reflux extra-ösophagealer Reflux. Fließt die Säure in den Kehlkopf (Larynx) und in den Rachen (Pharynx), so nennt man dieses Zurückfließen der Säure laryngo-pharyngealer Reflux (LPR).

Der laryngo-pharyngeale Reflux ist hauptsächlich gasförmig und nicht flüssig. Er findet häufig ohne Sodbrennen statt, deshalb wird er oft nicht so leicht erkannt. Das ist auch der Grund, warum er als die "stille" Krankheit ("Stiller Reflux") bezeichnet wird. Er kann über einen sehr langen Zeitraum auftreten, bevor er als Ursache für Beschwerden erkannt wird.


Symptome, die auf einen stillen Reflux hinweisen:

•   chronische Rachenentzündungen, wiederkehrende Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
•   Übermäßige Schleimbildung und Herabfließen von Sekret an der Rachenhinterwand
•   chronischer Husten, Verschlimmerung (Exazerbation) eines Asthma bronchiale
•   wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündung (chronische Sinusitis)
•   Heiserkeit der Stimme, besonders morgens
•   Mundgeruch (Halitosis)
•   anhaltendes Räuspern
•   Kloßgefühl im Hals
•   Ohrenschmerzen
•   Zungenbrennen
•   Schlafapnoe
•   wiederkehrende Mittelohrentzündung bei Kindern (rezidivierende Otitis media)

 

Treten bei Ihnen diese Beschwerden auf, sollten sie einen HNO-Arzt aufsuchen, der insbesondere den Rachen und Kehlkopf endoskopisch untersuchen kann. Der erfahrene HNO-Arzt erkennt die Refluxkrankheit anhand der Anamnese und den typischen Anzeichen bei der endoskopischen Untersuchung des Kehlkopfes. Wenn ihr HNO-Arzt hierdurch den Verdacht auf einen laryngo-pharyngealen Reflux hat, kann das Ausmaß des Refluxes mit einem Messgerät, dem Restech Dx-System, sicher gemessen werden, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder auszuschließen.

Die seit 1974 eingeführte klassische pH-Metrie zur Erfassung des gastro-ösophagealen Refluxes liefert dafür keine ausreichend sicheren Auswertungen, da diese Technik zur Bewertung des laryngo-pharyngealen Refluxes nicht die technischen Voraussetzungen liefert. Der letztendlich sichere Beweis erbringt jedoch die sogenannte oropharyngeale pH-Metrie (Säuremessung im Mundrachenbereich) mit dem Restech Dx-System.
 


Die Untersuchung mit dem Restech Dx-System im Mundrachen - oropharyngeale pH-Metrie

pH Metrie Sonder hinter dem ZäpfchenEine kleine Sonde wird durch die Nase in den Rachen eingeführt und hinter das Zäpfchen platziert. In der Sondenspitze befindet sich ein empfindlicher Sensor, der nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Säure in aerosilierter (vernebelter) Form messen und aufzeichnen kann. Die Sonde wird an Ihrem Gesicht mit einem durchsichtigen Pflaster befestigt. Die Daten werden von einem kleinen Apparat, den man am Gürtel oder mit einem Band über die Schulter tragen kann, drahtlos aufgenommen. Der Sitz der Sonde wird Sie beim Sprechen, Essen, Trinken oder Schlucken nicht stören. 

Während der Aufzeichnungszeit (16-48 Stunden) können Sie alle normalen Mahlzeiten zu sich nehmen, zur Arbeit gehen und Sport treiben. Duschen oder Baden ist während dieser Phase nicht erlaubt, weil der Transmitter dadurch Schaden erleiden kann. Das Dx-System wird Ihre pH-Werte aufzeichnen, so lange die Sonde getragen wird. In der Auswertung erhält Ihr behandelnder Arzt verlässliche Hinweise zu dem Ausprägungsgrad Ihrer Reflux-Ereignisse. Durch Ihre Mitarbeit beim Eingeben von bestimmten Informationen in das Dx-System (Mahlzeiten, ausgewählte Symptome und Liegezeiten), tragen Sie wesentlich zum Erfolg dieser Diagnostik bei. Sie helfen Ihrem Arzt, einen Zusammenhang zwischen Beschwerden und Refluxmustern besser beurteilen zu können. So wird nicht nur festgestellt, ob Sie unter Reflux leiden, es wird auch festgestellt, ob die Säure für Ihre Problematik überhaupt verantwortlich ist, oder ob die Symptome durch eine hohe alkalische Konzentration verursacht werden. Die Entfernung der Sonde ist sehr einfach, und die Auswertung dauert nicht lange. Anhand der Ergebnisse wird Ihr behandelnder Arzt die für Sie bestmögliche Therapie festlegen können.



Wie wird der Reflux behandelt?


Abhängig vom Schweregrad Ihrer Symptome, den ärztlichen Untersuchungsbefunden und Ihren pH-Messwerten, wird Ihr Arzt die geeignete Therapie festlegen. Diese kann, je nach Ausprägung des Refluxes, von einer Umstellung der Lebensgewohnheiten bis hin zu Medikamenten bei mittel- und schwergradigen Fällen und sogar einem operativen Eingriff reichen.

Wie wichtig die Feststellung des laryngo-pharyngealen Refluxes durch die oropharyngeale pH-Metrie mit dem Restech Dx-System ist, zeigt die Tatsache, dass bei Beschwerden, wie Husten, Räuspern, Kloßgefühl im Hals usw. oft eine versuchsweise (probatorische) Blindtherapie mit Säureblockern eingeleitet wird, weil die bisherigen Nachweisverfahren mit den alten pH-Metrie-Techniken häufig unbrauchbar waren. Sollte jedoch die Magensäure keine Ursache für diese genannten Beschwerden darstellen, so kommt es nach Absetzen der Säureblocker in über 20% der Fälle zu refluxartigen Nebenwirkungen, wie Sodbrennen, und andere Magen-Darm-Probleme.

Allergie

Ursachen

Ursachen der Allergien ist in der Regel eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber bestimmten Eiweißen. Die bekanntesten und auch häufigsten Allergien der oberen Atemwege bestehen gegen Gräser-, Roggen- oder Kräuterpollen, daneben auch gegen Baumpollen von Birke, Erle oder Haselnuss. Normalerweise treten hier auffällige Symptome auf, wie z. B.:

•    Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit juckenden, geröteten Augen
•    Juckreiz der Schleimhäute
•    Niesattacken mit starker wässriger Sekretion
•    Asthmaanfälle
•    Ohrenjucken


Bei bestimmten Allergien kann es auch zu einer Nahrungsmittelunverträglichkeit gegenüber Äpfeln oder Steinobst kommen. Aber auch immer wiederkehrende Infekte der Nasennebenhöhlen, der oberen Atemwege und eine chronisch verstopfte Nase deuten auf eine Allergie hin. Diese eher milde Symptomatik kann z. B. auf eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Pilzsporen hinweisen.

Absoluter „Spitzenreiter“ unter den Allergien ist der Heuschnupfen, unter dem allein in Deutschland ca. 10 Millionen Menschen leiden.  Jeder dritte Pollenallergiker wird im Lauf seiner Krankheitsgeschichte zum Asthmatiker. Denn durch ein Nicht-Erkennen oder Nicht-Behandeln des Heuschnupfens verlagert sich die allergische Entzündung auf die unteren Atemwege und es kommt zum gefürchteten Etagen-Wechsel mit chronischem Asthma.

Prevo-Check - Früherkennung von Mundhöhlen- und Rachenkrebs

Jährlich erkranken deutschlandweit rund 18.000 Menschen an Mundhöhlen- und Rachenkrebs. Die Erkrankung kann an allen Schleimhäuten der vorderen Mundhöhle sowie des Rachens inklusive der Mandeln auftreten. Während früher vor allem Menschen jenseits des 50. Lebensjahrs betroffen waren, nimmt die Erkrankung seit einigen Jahren auch bei jüngeren Menschen zu. Männer erkranken rund 3-mal so häufig wie Frauen. Bei Ihnen stellt Mund- und Rachenkrebs die 5.-häufigste Krebserkrankung dar.

Hauptrisikofaktoren

In den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft werden drei wesentliche Faktoren genannt, die zur Entstehung von Mundhöhlen- und Rachenkrebs führen können. Diese sind
 
- Tabakkonsum
- Alkoholkonsum
- und die Infektion mit Humanen Papillomviren vom Typ 16 (kurz: HPV16).
 
Kopf mit Risikofaktoren

Während Sie ihr Risiko im Hinblick auf Alkohol- und Tabakkonsum recht einfach selbst einschätzen können, ist der Infektionsstatus mit HPV meist unbekannt. Tabak- und Alkoholkonsum sind häufig verantwortlich für Veränderungen in den vorderen Mundhöhlenbereichen, die HPV16-bedingten Erkrankungen treten jedoch häufig in den hinteren Mundhöhlenbereichen und im Rachen auf.



Im Rahmen der Vorsorge sind wir in unserer Praxis dafür sensibilisiert, bösartige Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut zu erkennen.



Erste Anzeichen für die Entwicklung eines Mundhöhlen- und Rachenkrebses

Erste spürbare Symptome und verdächtige Veränderungen sind:

  •   Schwellungen am Hals oder nicht heilende Wunden
  •   rote oder weiße Flecken im Mund
  •   nicht schmerzhafter Knoten oder Geschwulst im Hals
  •   ständig wunder Rachen
  •  über drei Wochen anhaltende Heiserkeit und Veränderung der Stimme
  •   Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken oder bei der Bewegung der Kiefer oder der Zunge
  •   Schmerzen beim Sprechen
  •   Kloßgefühl im Bereich des Mundbodens oder der Zunge
  •   länger bestehender, übler Mundgeruch, der nicht durch mangelnde Mundhygiene bedingt ist
  •   Blut im Speichel oder blutiger Schleim beim Husten
  •   Lockerung der Zähne, Zahnprothese passt nicht mehr

Typisch für Mund- und Rachenkrebs ist die Erkennung in einem fortgeschrittenen Stadium. Rund 60% der Tumoren werden erst in späten Tumorstadien entdeckt. Die Gründe hierfür sind im Wesentlichen:

1. Geringes Bewusstsein der Bevölkerung gegenüber Mund- und Rachenkrebs
2. Mangel an organisierten Vorsorgeprogrammen
3. Hohe Toleranz der Patienten im Hinblick auf Läsionen der Mundschleimhaut
4. Schlechte Einsehbarkeit der Mundhöhle und des Rachens

Mund und Rachen bieten zahlreiche versteckte Areale, sogenannte Krypten und Schleimhautfalten, die während der routinemäßigen Sichtuntersuchung nicht eingesehen werden können, sodass die HPV16-bedingten Erkrankungen regelmäßig spät entdeckt werden. Ein Resultat der späten Entdeckung von Tumoren in Mund und Rachen sind die relativ schlechten Überlebensraten im Vergleich zu anderen Tumorerkrankungen.

Diagnostik

Prevo-Check – der Schnell-Test zur Früherkennung von Mundhöhlen- und Rachenkrebs

Prevo Check Test

Im Rahmen der Krebsvorsorge bieten wir in unserer HNO-Praxis in Hamburg-Langenhorn neben Endoskopien auch den Prevo-Check an. Beim Prevo-Check handelt es sich um ein neues Schnelltest-Verfahren zur Früherkennung von Mundhöhlen- und Rachenkrebs, welches dem Arzt ermöglicht, spezielle Antikörper innerhalb von 15-20 Minuten im Blut nachzuweisen, die dann entstehen, wenn Humane Papillomviren aktiv in die Zellsteuerung eingegri­ffen haben. Durch den Einsatz des Tests im Rahmen von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen soll die Entstehung fortgeschrittener Tumoren verhindert werden. Wird ein Tumor im Stadium einer Vorstufe erkannt, können meist relativ schonende Therapieverfahren eingesetzt werden mit einer hervorragenden Prognose für Ihre Genesung.


Wie läuft die Untersuchung ab?
 
Der Prevo-Check ist einfach durchzuführen:

Ein Tropfen Blut wird wahlweise aus der Fingerbeere, dem Ohrläppchen oder Mundschleimhaut entnommen und anschließend in ein Reagenz gegeben. Innerhalb von 15-20 Minuten steht das Ergebnis der Untersuchung zur Verfügung und bietet Ihnen Sicherheit. Sollten bei Ihnen Antikörper gegen HPV16 nachgewiesen werden, so ist eine intensive Untersuchung der Mund- und Rachenschleimhaut notwendig.

Was sagt das Ergebnis aus?
 
Bitte beachten Sie: Ein positives Ergebnis weist mit einer Sicherheit von etwa 99,5% darauf hin, dass Humane Papillomviren in die Zellsteuerung eingegri­ffen haben. Sie sollten das Ergebnis also sehr ernst nehmen.
Jedoch lässt dieser erste Test keine Rückschlüsse darauf zu, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Im Rahmen von Folgeuntersuchungen (Endoskopien) kann dann herausgefunden werden, ob eine harmlose Veränderung, eine Krebsvorstufe oder eine sogenannte Kanzerose (Krebserkrankung) vorliegt. In jedem Fall können Sie sicher sein, dass eine mögliche Veränderung der Mund- und Rachenschleimhaut mit Hilfe des Tests deutlich früher erkannt wird als üblich. Prognostisch verlängert die Früherkennung von Krebsvorstufen durch den Prevo-Check sowie deren Therapie die Lebenserwartung um 20 Jahre im Vergleich zu einer bestehenden Tumorerkrankung, d.h. durch Investition von 20 Untersuchungsminuten können Sie eine längere Lebenserwartung von 20 Jahren erreichen.

Für Fragen steht Ihnen Ihr Praxisteam jederzeit gerne zur Verfügung!


Informationen über HUMANE PAPILLOMVIREN



Humane Papillomvirus (HPV)Humane Papillomviren (HPV) befallen Zellen der Haut oder der Schleimhaut des Menschen. Bislang sind über 150 HPV-Typen bekannt. Einige dieser Typen rufen gewöhnliche Hautwarzen hervor. Zirka 40 HPV-Typen befallen vor allem Genitalbereich und After (genitale HPV-Typen). Sie werden hauptsächlich sexuell übertragen. Je nach Virustyp kann eine Infektion mit diesen Erregern zu gutartigen Genitalwarzen führen. Es können jedoch auch Gewebeveränderungen auftreten, aus denen sich Krebs entwickelt. Folgende Stellen können davon betroffen sein: Gebärmutterhals, Schambereich (Vulva), Scheide, Penis, After oder der Mund-Rachen-Bereich.
 

Wie steckt man sich an? 
 
Fast jeder sexuell aktive Mensch steckt sich mindestens einmal im Leben mit genitalen HPV-Typen an. Die Ansteckung erfolgt über direkten Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautpartien, meist beim Geschlechtsverkehr. Auch die Infektion der Mundschleimhaut durch direkten Kontakt mit betroffenen Stellen im Genitalbereich ist möglich. Die Frage, wann oder bei wem man sich angesteckt hat, lässt sich kaum nachverfolgen. Theoretisch kann man sich bereits beim ersten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person anstecken.

Eine HPV-Infektion ist aber nicht damit gleichzusetzen, dass ein Partner in einer Partnerschaft untreu ist. Meist sind beide Partner betroffen. Wer zuerst mit den Viren in Kontakt kam und wann das war, bleibt meistens ungeklärt.

Neben dem sexuellen Weg ist auch eine Übertragung auf nicht-sexuellem Weg möglich: Während der Geburt können die Viren von einer infizierten Mutter auf das Neugeborene übertragen werden. Die Gefahr, dass das Kind Krankheitszeichen entwickelt, ist jedoch gering.
 
Nicht eindeutig geklärt ist, ob HP-Viren durch verunreinigte Gegenstände oder gemeinsames Baden übertragbar sind.
 
Wie verläuft die HPV-Infektion?
 
Dank einer wirksamen Immunabwehr klingt die Infektion der Schleimhaut meistens innerhalb etwa eines Jahres ohne gesundheitliche Probleme wieder ab. Betroffene wissen daher oft gar nicht, dass sie eine HPV-Infektion haben oder bereits hatten. Es ist unklar, ob das Immunsystem die HP-Viren vollständig beseitigt oder nur die Virusmenge so stark verringert, dass Tests die Erreger nicht mehr nachweisen können. Solange das Immunsystem die Erreger in Schach hält, haben Betroffene von möglicherweise noch vorhandenen HP-Viren nichts zu befürchten. Eine anhaltende Infektion (sogenannte chronisch persistierende Infektion) kann zu Gewebsveränderungen, wie Warzen, aber auch zu Krebsvorstufen führen. Aus diesen Vorstufen kann sich im Laufe von mehreren Jahren eine Krebserkrankung entwickeln.
 
Sich bildende Warzen oder Krebsvorstufen können heute erfolgreich behandelt werden. Dennoch ist es möglich, dass sich nach Behandlung der Gewebeveränderungen die verantwortlichen HP-Viren noch im angrenzenden Gewebe befinden. Um Rückfälle oder neu auftretende Veränderungen frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt notwendig. Dies gilt auch nach einer erfolgreichen Behandlung.
 
Was erhöht das Risiko für Mund- und Rachenkrebs?
 
Eine anhaltende Infektion mit sogenannten Hochrisiko-HPV-Typen, meist HPV 16 und 18 erhöht das Risiko für Mund- und Rachenkrebs. Dies bedeutet aber nicht, dass jeder, der eine Infektion mit diesen Viren hat, an Krebs erkrankt. Meist bleibt genügend Zeit, mögliche Krebsvorstufen im Rahmen der Früherkennung zu erkennen und, wenn nötig, zu entfernen.

An welchen Erkrankungen sind HP-Viren beteiligt?
 

 ERKRANKUNG    HÄUFIGSTE HPV-TYPEN                          
 Hautwarzen (Hände, Füße, Gesicht)  Verschiedene Nicht-Schleimhaut-Typen        
 Gutartige Genitalwarzen     HPV 6, 11
 Kehlkopfpapillome   HPV 6, 11
 Gebärmutterhalskrebs  HPV 16, 18
 Krebs im Mund-Rachen-Bereich  HPV 16
 Scheidenkrebs  HPV 16, 18
 Krebs im Schambereich  HPV 16, 33
 Peniskrebs  HPV 16, 18
 Analkrebs  HPV 16, 18
 Eventuell weitere Krebserkrankungen             meist HPV 16


 
Gibt es einen Schutz vor einer Infektion mit HPV? 
 
Gegen eine Infektion mit bestimmten HPV-Typen kann man sich impfen lassen und sich so vor deren Folgeerkrankungen schützen. Eine Impfung wirkt aber nicht gegen bereits bestehende HPV-Infektionen und Gewebeveränderungen. Bei sexueller Enthaltsamkeit ist eine Infektion mit HPV sehr unwahrscheinlich. Kondome schützen zwar nicht umfassend vor einer Ansteckung, denn sie decken die infizierten Körperstellen nicht immer vollständig ab. Dennoch sollte etwa bei häufigem Partnerwechsel nie auf die Verwendung von Kondomen verzichtet werden:
 
Die Gefahr, sich mit HPV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheitserregern anzustecken, ist bei geschütztem Geschlechtsverkehr deutlich geringer.
 

Gibt es Medikamente gegen die HPV-Infektion?
 
Bislang gibt es keine zugelassenen Medikamente zur Behandlung einer HPV-Infektion, aber wirksame Methoden zur Früherkennung und Behandlung HPV-bedingter Erkrankungen.