Krebsvorsorge im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich

Kehlkopfkrebs: Jährliche Vorsorge und Früherkennung ist für Risikopatienten wichtig


Der Kehlkopf ist das Organ, welches Luft- und Speisewege trennt. Darüber hinaus wird mit seiner Hilfe die menschliche Stimme gebildet. Das Risiko an Kehlkopfkrebs zu erkranken steigt ständig. Die Personengruppen der erkrankten Betroffenen hat sich in Deutschland in den  letzten Jahrzehnten verdoppelt und die Patienten werden immer jünger. Inzwischen ist ein Großteil der Betroffenen zwischen 35 und 60 Jahren. Waren früher in erster Linie Männer betroffen, so erkranken heute zunehmend auch Frauen an Kehlkopfkrebs. Kehlkopfkrebs verursacht - wie so viele Krebsarten - im Frühstadium keine Beschwerden und wird deswegen oft zu spät erkannt. Je früher Kehlkopfkrebs bzw. seine Vorstufen behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen bzw. die Chance, dass der Krebs sich gar nicht erst entwickelt.
 

Hauptrisikofaktoren

Zu den Hauptrisikofaktoren von Kehlkopfkrebs zählen

 
Erste Anzeichen für die Entwicklung eines Kehlkopfkrebses

Erste Anzeichen für die Entwicklung eines Kehlkopfkrebses sind

  • anhaltende Heiserkeit
  • Stimmveränderungen
  • Räusperzwang
  • Fremdkörpergefühl im Hals


Aber nicht immer ist diese Krebserkrankung mit einer auffälligen Symptomatik verbunden.

Diagnostik

Endoskopie


In unserer HNO-Praxis in Hamburg Langenhorn führen wir zur Vorsorge von Kehlkopfkrebs eine gezielte Untersuchung des Kehlkopfes mittels Endoskopie über den Mund und Rachenraum (starres Lupenendoskop) sowie über die Nase und den Nasenrachenraum (flexibles, dünnes Endoskop) durch. Mit dieser schmerzfreien optischen Untersuchung des Kehlkopfes können wir schon eine Frühphase des Kehlkopfkrebses und sogar schon vorher Veränderungen erkennen, welche zur Entwicklung von Kehlkopfkrebs führen können. Je früher Kehlkopfkrebs bzw. seine Vorstufen behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen bzw. die Chance, dass der Krebs sich gar nicht erst entwickelt.
Durch diese ausführliche Untersuchung können nicht nur der Kehlkopfkrebs, sondern auch andere, der normalen Sicht nur schwer zugänglichen Erkrankungen und Veränderungen im Kopf-Hals-Bereich erkannt werden. Ein bisher unentdeckter Tumor kann so in Abhängigkeit von der Art, Lage und Größe behandelt werden.

Prevo-Check


Neben der Endoskopie führen wir in unserer HNO-Praxis in Hamburg Langenhorn auch den Prevo-Check durch. Hierbei handelt es sich um ein neues Schnelltestverfahren zur Früherkennung von Mundhöhlen- und Rachenkrebs. Ein Tropfen Blut wird wahlweise aus der Fingerbeere, dem Ohrläppchen oder Mundschleimhaut entnommen und anschließend in ein Reagenz gegeben. Innerhalb von 15-20 Minuten steht das Ergebnis der Untersuchung zur Verfügung und bietet Ihnen Sicherheit. Durch den Einsatz des Tests im Rahmen von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen wird die Entstehung fortgeschrittener Tumoren verhindert. Wir tauschen sozusagen 20 Minuten Ihrer Zeit gegen 20 Jahre Lebensverlängerung im Vergleich zu einer bestehenden Tumorerkrankung ein.

Risikopatienten sollten sich daher regelmäßig in unserer Praxis untersuchen lassen. Eine jährliche Kontrolle ist ratsam.

Endoskopie

Endoskopische Untersuchungen sind eine Domäne der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Denn die Endoskopie verschafft optischen Zugang zu den kleinen und schwer zu untersuchenden Nasenöffnungen und Gehörgängen sowie dem schwer einsehbaren Nasenrachen, Schlund, Kehlkopf, Speiseröhre sowie der Luftröhre. Der HNO-Arzt kann sich mithilfe der Endoskopie meist schon ein genaues Bild machen, bevor aufwändige bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) erfolgt sind.


Ein Endoskop besteht mindestens aus einem Okular, einer Lichtquelle und einem Lichtleiter, durch den das Licht von der Lichtquelle in den zu untersuchenden Bereich geleitet wird. Die Untersuchung als solche besteht darin, dass der HNO-Arzt einen biegsamen Plastikschlauch oder ein starres Metallrohr über eine natürlich oder künstlich geschaffene Körperöffnung in die zu prüfende Region einbringt. Durch das Okular kann der Arzt die Region inspizieren.

In unserer Praxis wenden wir starre sowie flexible Endoskope an. Die starren Endoskope werden bei der Untersuchung der Nasenhaupthöhle (30°-Optik) sowie bei der Untersuchung des Rachens und des Kehlkopfes (90°-Optik, Lupenendoskop) eingesetzt. Bei schwierigen anatomischen Gegebenheiten wenden wir das dünne, flexible Endoskop an. Mit diesem Endoskop können wir bei starkem Würgereiz den Kehlkopf über die Nasenhaupthöhle und Nasenrachenraum endoskopieren. 


Obwohl die endoskopische Untersuchung nicht besonders schmerzhaft ist, wird sie manchmal als unangenehm empfunden. Die Patienten werden deshalb lokal im Rachen und in der Nasenhaupthöhle betäubt. Ein Beruhigungsmittel ist bei unseren Endoskopien nicht notwendig.


Die Endoskopie ist eine sehr schonende und sichere Untersuchung. Ihr großer Vorteil ist, dass sie sehr genaue Untersuchungsergebnisse liefert und oft operative Eingriffe vermeiden bzw. ersetzen kann und eine wichtige diagnostische Methode der Krebsvorsorge im HNO-Bereich darstellt.

Tinnitus

Der Begriff Tinnitus aurium (lat. „das Klingeln der Ohren“) oder kurz Tinnitus bezeichnet ein Symptom, bei dem ein Geräusch nur vom Betroffenen selbst im Ohr oder Kopf wahrgenommen wird.

Diese Ohrgeräusche können ein
 

  • Brumm- oder Pfeifton
  • Zischen
  • Rauschen
  • Knacken oder Klopfen


sein.


Das Geräusch kann in seiner Intensität gleichbleibend oder stärker sein, aber auch einen rhythmisch-pulsierenden Charakter haben.


Ursachen des Tinnitus


Auch ein gesundes Ohr ist in der Lage einen Tinnitus zu erzeugen, wie folgendes Beispiel darstellt:
Setzt man eine Reihe Freiwilliger mit bisher völlig gesunden Ohren in einen schallisolierten Raum, werden schon nach kurzer Zeit die meisten der Probanden Ohrgeräusche empfinden, ohne dass hierfür eine physikalische Schallquelle vorliegt. Setzt sich dieser im Bewusstsein des Betroffenen fest, kann ein Tinnitusleiden entstehen.
 

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann zu einem Tinnitus führen, von denen nachfolgend eine Auswahl genannt wird (diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):
 

  • Innenohrerkrankungen: Hörsturz, Lärm- und Knallschäden, Entzündungen, Schädelverletzungen mit Einbeziehung des Innenohres, Altersschwerhörigkeit, Tumorerkrankungen
  • Mittelohrentzündungen
  • Erkrankungen des Kiefergelenkes
  • Erkrankungen der Halswirbelsäule
  • Stoffwechselstörungen: Zuckerkrankheit, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktionen
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamente: z. B. Aspirin®, bestimmte Antibiotika, Entwässerungsmittel (sog. Schleifendiuretika)
  • erhöhter oder niedriger Blutdruck


Etwa 10–20 % der Bevölkerung sind von Tinnitus dauerhaft betroffen, knapp 40 % stellen zumindest einmal im Leben ein derartiges Ohrgeräusch fest.
Etwa ein Drittel aller älteren Menschen gibt an, ständig Ohrgeräusche wahrzunehmen. Der Beginn der Krankheit liegt typischerweise zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.


Diagnostik

Bei Tinnitus führen wir in unserer Praxis folgendes Basisprogramm durch:
 

  • Erhebung der relevanten Krankheitsvorgeschichte
  • Spiegelungsuntersuchung von Ohr, Nase und Rachen
  • Abhören der Halsgefäße bei pulssynchronem Ohrgeräusch
  • Hörtest
  • Tinnituscharakterisierung in Tonhöhe und Lautheit, Tinnitusmaskierung durch Rauschen
  • Schwindelprüfung
  • Funktionsprüfungen von Mittelohr, Trommelfell und 7. Hirnnerv (Tympanometrie, Stapediusreflexe)
  • Untersuchung der elektrischen Aktivität des Innenohres und der Hörbahn
  • Untersuchung von Halswirbelsäule und Kauapparat


Aufbauend auf diesen Basisuntersuchungen können weitere Methoden zum Einsatz kommen. Hierbei sind in erster Linie Schichtaufnahmen des Schädels (Computertomogramm oder Kernspintomogramm), Ultraschalluntersuchungen der Halsgefäße, Laboruntersuchungen sowie weitere fachärztliche Beurteilungen (Internist, Neurologe, Orthopäde, Kieferorthopäde u. a.) zu nennen.

Schwindel und Sturz-Risiko

Schwindel ist ein heutzutage häufig auftretendes Symptom und kann zahlreiche Ursachen haben. Die häufigste Ursache von Schwindel ist eine Funktionsstörung eines Gleichgewichtorgans, wodurch es immer wieder zu Drehschwindelattacken, ggf. in Kombination mit Übelkeit und Erbrechen kommt. Die Ursache des Schwindels kann mithilfe zahlreicher Möglichkeiten und Methoden eingegrenzt werden, was für eine wirksame Behandlung notwendig ist. Angst vor den aufwendigen Messverfahren muss man als Patient nicht haben, die Untersuchungen sind schmerzlos und werden Ihnen vor der Durchführung erklärt. Welche Untersuchungen werden zur genaueren Diagnostik des Schwindels in unserer HNO-Praxis in Hamburg Langenhorn durchgeführt?


Anamnese und Gleichgewichtstests


Wichtigster Bestandteil der Untersuchung ist das Gespräch und die Erhebung der Krankengeschichte durch den Arzt. Diese kann die ursächliche Erkrankung in der Regel schon eingrenzen. Die körperliche Untersuchung wird durch weitere spezifische Funktionsprüfungen ergänzt. Mit verschiedenen Funktionstests kann der Arzt prüfen, ob das Gleichgewichtsorgan im Innenohr gestört ist:

Beim Romberg-Test steht der Untersuchte mit geschlossenen Augen auf der Stelle gestanden. Der Arzt kann dann beobachten, ob eine Fallneigung in eine bestimmte Richtung auftritt. Im Unterberger-Tretversuch wird mit geschlossenen Augen auf der Stelle getreten. Liegt eine Störung des Gleichgewichtsorgans vor, dreht sich der Betroffene allmählich zur Seite der Störung hin, wohingegen der Gesunde die Körperrichtung kaum oder überhaupt nicht verändert. In verschiedenen Lagerungsmanövern auf der Patientenliege kann der Arzt unter der vergrößernden Frenzel-Brille nicht willentlich unterdrückbare Augenbewegungen (sog. "Nystagmen") beim Patienten beobachten, der unter einem sog. Lagerungsschwindel, einer häufigen Erkrankung, leidet.

Da Hörorgan und Gleichgewichtsorgan anatomisch sehr eng benachbart liegen und verschiedene Erkrankungen Hör- und Gleichgewichtsorgan betreffen, werden zur Abklärung des Schwindels auch ein Hörtest und die Funktionsprüfung des Hör- und Gleichgewichtsnervs durch Hirnstrommessungen (akustisch evozierte Potenziale) durchgeführt. Damit kann der Arzt feststellen, ob Störungen bei der Informationsverarbeitung des Hörens im Hirnstamm vorliegen.

Mithilfe der "kalorischen Prüfung" kann der Arzt Funktionsstörungen der Gleichgewichtsorgane feststellen. Durch Reizung der Gleichgewichtsorgane mit warmer und kalter Luft bzw. Wasser kommt es zu Drehschwindel mit unwillkürlichen Augenbewegungen (Nystagmen). Hierdurch kann die Untererregbarkeit oder auch der vollständige Ausfall eines Gleichgewichtsorgans festgestellt werden.

 Um auch kleinste Augenbewegungen festzustellen, die vom Arzt unter der Lupenbrille nicht erkannt werden können, wird die Untersuchung mithilfe der Videonystagmographie (VNG) durchgeführt. Bei der VNG wird eine Videobrille eingesetzt, die in der inneren Seite Minikameras eingebaut hat, um Schwindel klinisch auszuwerten, aber auch um Schwindelgefühl oder andere Probleme mit dem Gleichgewicht und der Koordination zu erfassen. Die Aufnahmen der Kameras werden mit einer Bildbearbeitungssoftware aufgezeichnet und computerunterstützt ausgewertet. Diese Registrierung lässt Rückschlüsse darüber zu, ob die Störungen im Bereich des Gleichgewichtsorgans, des Hirnstamms oder des Kleinhirns lokalisiert sind.

Posturographie - Berechnung des Sturz-Risikos

Gleichgewichtsstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden, von denen Patienten Ihren Ärzten berichten. Sturzverletzungen werden immer mehr eine ernste Angelegenheit, 10-15% aller Notaufnahmen in Kliniken beziehen sich auf Stürze. Das Sturzrisiko vermindert die Lebensqualität, da Sturzverletzungen sehr oft die Beweglichkeit und Selbstständigkeit einschränken. Viele Verletzungen können durch frühzeitige Diagnose und Behandlung vermieden werden. Zur Berechnung des Sturz-Risikos verwenden wir in unserer Praxis die ICS Balance Plattform. Das Ergebnis der Untersuchung mit dieser Plattform zeigt an, ob die Patienten ein erhöhtes Sturz-Risiko haben und ein Gleichgewichtstraining notwendig ist. Das Training der gestörten Funktionen kann schnell und in jedem Alter zu einer zügigen Besserung und Heilung führen. 

Behandelt werden können neben dem Sturz-Risiko auch die Neuropathia vestibularis, der Labyrinthausfall, der Altersschwindel, der multisensorische Schwindel sowie Durchblutungsstörungen des Gleichgewichtsorganes.


Ergänzende Untersuchungen

Sollte sich die Ursache des Schwindels durch alle oben genannten Methoden nicht ausreichend eingrenzen lassen, so sind weiterführende Untersuchungen, auch durch andere Fachärzte, wie Internist oder Neurologe, notwendig.

Hörgeräte

Die Grundvoraussetzung für die Verordnung eines Hörgerätes ist, dass vor der Hörgeräteanpassung behandlungsbedürftige Ohrerkrankungen ausgeschlossen werden und der äußere Gehörgang von Ohrenschmalz unter dem Ohrmikroskop gereinigt wird.

Finden sich bei der Untersuchung Ohrerkrankungen, müssen diese behandelt werden und vor der Verordnung eines Hörgerätes ausgeheilt sein. Sofern der äußere Gehörgang mit Ohrenschmalz verlegt wird, muss dieser vollständig gereinigt werden, um bei der Prüfung ihres Hörvermögens und ihres Sprachverständnisses keine falschen Messergebnisse zu erhalten.

Liegen keine Ohrerkrankungen vor und ist der äußere Gehörgang frei von Ohrenschmalz, so führen wir die Prüfung ihres Hörvermögens und Sprachverständnisses durch. Ihr Hörvermögen wird nach Durchführung eines Tonaudiogramms und das Sprachverständnis nach Durchführung eines Sprachaudiogramms beurteilt. Danach können wir ihnen mitteilen, welche Form und welche Schwere der Hörstörung bei ihnen vorliegt und wie diese zu behandeln ist.

Sollte nach Auswertung der Tests eine Altersschwerhörigkeit vorliegen, beraten wir Sie ausführlich und teilen ihnen mit, ob die heutigen modernen Hörgeräte ihnen eine Hilfe bieten und hierdurch eine Verbesserung ihres Sprachverständnisses erreicht werden kann.