Schwindel: Der HNO-Arzt ist der richtige Ansprechpartner

Die häufigste Schwindelerkrankung ist der gutartige Lagerungsschwindel (benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel), welcher in den meisten Fällen in wenigen Tagen erfolgreich behandelt werden kann. Die Schwindelattacken, die beim gutartigen Lagerungsschwindel auftreten, können mit Übelkeit bis hin zum Erbrechen einhergehen.

Auslöser dieser Schwindelerkrankung sind kleine Kristalle im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs, welche sich ablösen und in den so genannten Bogengang verrutschen. Hier lösen sie nach bestimmten Kopfbewegungen eine Fehlreizung aus und signalisieren dem Gehirn eine scheinbare Drehbewegung, wodurch ein Schwindelgefühl ausgelöst wird. Abhilfe bringt in diesem Fall ein einfaches und gezieltes Lagerungsmanöver, das sogenannte "Befreiungsmanöver", welches die Steinchen an ihren ursprünglichen Ort zurück verlagert. Nach Anleitung durch den HNO-Arzt werden diese Übungen vom Patienten gezielt durchgeführt. Dieses "Befreiungsmanöver" führt in fast allen Fällen innerhalb weniger Tage zum Abklingen der Schwindelattacken mit Übelkeit und  Erbrechen. Doch bleiben Symptome wie Herzklopfen und Schweißausbruch genauso wie die Angst vor einer erneuten Schwindelattacke noch eine Zeit lang bestehen.
 

Neben den abgelösten Kristallen gibt es weitere Ursachen von Schwindel. Beim so genannten Morbus Menière liegt eine Erkrankung des Innenohres vor, bei der es neben Drehschwindel auch zu Ohrengeräuschen und einer Hörminderung kommt. Bei psychogenen Schwindelerkrankungen lassen sich keine organischen Ursachen finden. Hierbei tritt der Schwindel als Symptom einer Angsterkrankung und verstärkten Selbstbeobachtung auf. Gefährlich sind die Schwindelformen, die mit Doppelbildern, Lähmungen, Schluck- oder Sprechstörungen einhergehen. In diesen Fällen sollten die Betroffenen sich notfallmäßig in eine Klinik begeben.
 

Für die schnelle und korrekte Diagnose ist es daher wichtig, dass die Betroffenen ihre Schwindelattacken genau beobachten und dem Arzt den Schwindelcharakter möglichst ausführlich schildern können.
 

Zum einen sollte man beschreiben können, ob es sich um einen Dreh- oder Schwankschwindel handelt, ob ein Liftschwindel (als wenn man mit einem Lift hinunterfährt), eine Fallneigung oder ein Taumeln mit Gangunsicherheiten auftreten. Zum anderen sollten die Dauer, die Häufigkeit sowie die Körperbewegungen, bei denen die Schwindelattacken ausgelöst werden, festgehalten werden. Wichtig ist auch die Angabe sogenannter Nebensymptome, welche gleichzeitig mit den Schwindelattacken auftreten. Hierzu gehören ein schlechteres Hören, ein plötzlich aufgetretenes Ohrgeräusch, ein Schwarzwerden vor Augen, ein Verschwommensehen sowie ein Augenflimmern. Aber auch die Angabe von Nebensymptomen wie Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg, Ohnmachtsanfall oder HWS-Beschwerden sind richtungsweisend.
 

Generell sollten sich Betroffene bei einer Schwindelattacke hinlegen und die Beine hoch lagern, sofern dieses möglich ist. Dadurch wird das Sturzrisiko verringert und eine mögliche Kreislaufschwäche gelindert. Grundsätzlich gilt, dass bei Schwindelattacken, die länger anhalten oder wiederkehren, unbedingt ein HNO-Arzt oder ein Neurologe aufgesucht werden sollte. Vor allem dann, wenn gleichzeitig mit dem Schwindel Hörstörungen und/oder Übelkeit auftreten, ist der HNO-Arzt der richtige Ansprechpartner.