Ambulante Schnarchoperation

Schnarchen ist ein weltweit verbreitetes Problem. Meist ist Schnarchen jedoch keine Krankheit, sondern nur die lästige Folge einer Veränderung bzw. Vergrößerung des Gaumens oder der Nasenmuscheln durch überschüssiges Gewebe.
Wenn man sich im Schlaf entspannt, entspannt sich auch der hintere Gaumen. Er fällt dabei etwas zusammen. Dadurch entsteht bei einem vergrößerten Gaumen ein Engpass für die Atemluft. Das "Gaumensegel", der hintere Bereich des Mundes, und das „Zäpfchen“ fangen an zu vibrieren, sobald Luft die verengten Atemwege durchströmt. Diese Vibrationen erzeugen das Schnarchgeräusch. Allein in Deutschland sind, je nach Schätzung, zwischen 10% und 20% der gesamten Bevölkerung, d.h. etwa 8 - 12 Mio. Menschen betroffen. Damit ist es ein Volksleiden. Immer noch wird Schnarchen oft genug belächelt oder es wird zum Gegenstand von "nett" gemeinten Späßen. Schnarchen kann aber auch zur Belastungsprobe für die Betroffenen und deren Partner werden.

Die meisten Betroffenen wussten bisher gar nicht, dass ihnen in bis zu 80% der Fälle sehr einfach, schnell und fast schmerzfrei durch die modernste und schonendste Methode der Schnarchtherapie, die RaVoR™-Therapie, geholfen werden kann.

In unserer Praxis bieten wir die RaVoR™-Therapie an

RaVoR™ steht für Radiofrequenz-Volumen-Reduktion und beschreibt sehr treffend diese Behandlungsmethode. Das Ziel bei Behandlung von sozial störendem Schnarchen ist es, möglichst schonend den Luftweg zu erweitern und das Gaumensegel zu straffen. Dieses Ziel erreicht man am besten durch gezieltes, kurzes und punktuelles Erhitzen von Gewebe mittels Radiofrequenz-Energie.

RaVoR am weichen GaumenDazu wird bei dem ambulanten Eingriff die von einem Radiofrequenz-Generator erzeugte Energie mittels speziell entwickelter Sonden in das Gewebe des Gaumensegels eingeleitet. Sie bewirkt dort, ohne Verbrennungen an der Schleimhaut zu verursachen, eine örtlich begrenzte Läsion durch Erwärmung. Das wärmebehandelte Gewebe wird vom körpereigenen Immunsystem abgebaut, was zur Bildung eines Narbengewebes im weichen Gaumen und damit zur Straffung in diesem Bereich führt. Bis sich dieser Effekt positiv auswirkt, können einige Wochen vergehen. Nachdem die Straffung eingesetzt hat, kann die Luft wieder freier den Rachen durchströmen und häufig nehmen die Schnarchgeräusche deutlich ab oder verschwinden. 

Gelegentlich kann für ein optimales Ergebnis eine zweite, selten eine dritte Behandlung nötig werden, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

Vorteile der RaVoR™-Therapie:

  • Der gesamte Eingriff erfolgt ambulant und unter örtlicher Betäubung.
  • Die örtliche Betäubung erfolgt durch lokale Anästhesie des weichen Gaumens, indem dieser mit einem Betäubungsspray eingesprüht und nach kurzer Pause an 3–5 Stellen mit einem Anästhetikum infiltriert wird.
  • Der eigentliche Eingriff dauert etwa 15 - 20 Minuten und ist für den Patienten fast schmerzfrei. Danach kann der Patient sofort und selbstständig die Praxis verlassen.
  • Eine Krankschreibung nach dem Eingriff oder gar der Aufenthalt in einer Klinik ist üblicherweise nicht nötig!

Gibt es Alternativen zur RaVoR™-Therapie?

Alternativen zur RaVoR™-Therapie sind die UPPP, die LAUP sowie verschiedene mechanische Hilfsmittel.

  • Uvulapaletopharyngoplastik (UPPP)

Sie ist immer noch die häufigste operative Schnarchtherapie. Es handelt sich um eine unter Vollnarkose durchgeführte Operation. Dabei wird ein Stück des Gaumensegels ausgeschnitten und das Zäpfchen gekappt. Diese Methode ist für den Patienten sehr schmerzhaft, der Eingriff zieht eine mehrwöchige Rekonvaleszenzzeit nach sich und verläuft allzu oft mit Komplikationen. Allein durch die Schwere des Eingriffs ist die UPPP für den Patienten sehr traumatisch, zudem können später Probleme beim eventuellen Einsatz einer CPAP-Maske auftreten.

  • Laser Assisted Uvulaplasty (LAUP)

Eine weitestgehend mit der UPPP identische Methode. Der Eingriff wird jedoch mit dem Laser durchgeführt. Sie birgt im Wesentlichen die gleichen Risiken, Vor- und Nachteile für den Arzt und für die Patienten.

  • Mechanische Hilfsmittel

Neben den genannten zwei Eingriffen werden noch eine Reihe mechanischer Hilfsmittel zur Behandlung von Schnarchen eingesetzt (z.B. die Mundschiene oder ein einfaches Nasenpflaster). Die Aufgabe solcher Mittel besteht immer darin, die Atemwege möglichst weit offen zu halten.

Was sind die Vorteile der RaVoR™-Therapie gegenüber dem Laser?

Der große Vorteil der RaVoR™-Therapie gegenüber dem Laser ist die Gewebefreundlichkeit, da es nur zu einer minimalen Hitzeeinwirkung im benachbarten Gewebe kommt. Dies erhöht die chirurgische Präzision, verkürzt die postoperative Heilungsphase und verursacht nach dem Eingriff praktisch keine Schmerzen. Ein weiterer Vorteil ist die im Vergleich zur Lasertherapie gefahrlose Anwendung am Patienten (z. B. keine Gefahr von Augenschäden). Die Gewebeschwellung nach der Behandlung ist gering. Die RaVoR™-Chirurgie ist schnell - sicher - patientenfreundlich und eignet sich daher in besonderem Maß für ambulante Operationen.

Indikationen und Patientenselektion - komme ich für die RaVoR™-Therapie infrage?

Patienten, bei denen die Obstruktion primär im Bereich des weichen Gaumens liegt, sind für die RaVoR™-Therapie geeignet. Häufig findet sich bei diesen Patienten auch eine behinderte Nasenatmung, sodass auch die Nasenmuscheln durch die RaVoR™-Therapie verkleinert werden sollten. Gelegentlich ist eine trapezförmige Aufspannung des hinteren Gaumenbogens und/oder eine Vergrößerung der Zungengrundmandeln zu beobachten. Diese Veränderungen können auch behandelt werden.

Wenn Sie "nur" regelmäßig und laut schnarchen, ist diese Therapie für Sie wahrscheinlich die richtige! Manchmal ist Schnarchen allerdings auch Folge einer wirklichen Erkrankung – zum Beispiel, wenn nachts mehrmals pro Stunde die Atmung aussetzt. In diesem Fall liegt eine so genannte obstruktive Schlafapnoe vor. Sie bewirkt Sauerstoffmangel im Schlaf, der sich negativ auf den gesamten Organismus, insbesondere Herz- und Kreislaufsystem, auswirkt. Dann sind gegebenenfalls weitere Behandlungsschritte notwendig. Nur Ihr HNO-Arzt kann dies sicher beurteilen.

Vertrauen Sie deshalb uns, eine sichere Diagnose zu stellen und die richtige Therapie einzuleiten.

Kontraindikationen für die RaVoR™-Therapie

  • Patienten mit einem manifesten mittleren bis schweren Schlafapnoe-Syndrom (Hypopnoe-Apnoe-Index ≥ 30) sind für die RaVoR™-Therapie nicht geeignet. Diese Patienten werden einer alternativen Therapie, z.B. Überdruckbeatmung, zugewiesen.
  • Kontraindiziert ist auch die Behandlung bei Schwangeren, Patienten mit Herzinsuffizienz sowie schweren allgemeinen Erkrankungen.

Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?

Nach dem Eingriff können einige Tage leichte bis mittlere Schmerzen im Mund-Rachen-Raum entstehen, die jedoch wieder abklingen bzw. mit Schmerzmitteln effektiv behandelt werden können. Üblicherweise auftretende leichte Schwellungen am Gaumen verschwinden nach wenigen Tagen. Der Heilungsverlauf wird in den notwendigen ambulanten Nachuntersuchungen in unserer Praxis kontrolliert.