Tabletten dürfen meist nicht geteilt werden

Tabletten dürfen nur dann geteilt werden, wenn das ausdrücklich im Beipackzettel erlaubt ist. Das Teilen kann anderenfalls die Wirkung der Arznei verändern. Ob das Zerbrechen erlaubt ist, ist in der Regel an Bruchrillen auf den Tabletten zu erkennen. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn manche Tabletten haben Schmuckkerben, die nur der besseren Unterscheidung verschiedener Tabletten dienen, nicht aber dem leichteren Teilen.

Tabletten zu teilen, kann riskant sein, vor allem bei Medikamenten mit einem engen Bereich zwischen therapeutischer und toxischer Dosis. Daran sollte man beim Teilen von Tabletten unbedingt denken.

Das Teilen einer Tablette kann die Wirkung eines Medikaments aus mehreren Gründen beeinflussen:
 

  • In einigen Tabletten mit geringer Dosierung kann der Wirkstoff ungleichmäßig verteilt sein, sodass der Wirkstoff in den Bruchstücken unterschiedlich dosiert sein kann.
  • In anderen Tabletten sorgt ein schichtweiser Aufbau der Tablette für den richtigen Wirkungseintritt, sodass das Zerbrechen diesen Prozess zerstört. Magensaftresistente Tabletten sollen sich erst im Dünndarm auflösen. Werden diese Tablette geteilt, so zergehen sie schon im Magen und reizen dort möglicherweise die Schleimhaut.
  • Viele Tabletten haben einen Überzug. Dieser Überzug hat verschiedene Funktionen: Soll eine Tablette verzögert vom Körper aufgenommen werden, so wird diese mit einem Überzug versehen. Fehlt dieser Überzug, dann wird die Tablette zu schnell aufgelöst und der Wirkungseintritt erfolgt zu früh. Daneben schützt ein Überzug die Tablette vor Feuchtigkeit sowie vor Licht und kann einen bitteren Geschmack überdecken. Tabletten mit einem Überzug sollten deshalb grundsätzlich nicht geteilt werden.


Mehr als ein Viertel aller Tabletten werden in Deutschland geteilt, damit die Tabletten vom Patienten besser geschluckt werden können oder um Kosten für die Patienten, aber auch für die Krankenkassen zu sparen. Doch die Tablettenteile sind oft ungleich groß und es gehen — je nach Methode — auch mal Stücke verloren.

Von den Arzneimittelherstellern ist deshalb zu fordern, dass in Zukunft ein breiteres Dosisspektrum der einzelnen Medikamente oder flüssige Alternativen angeboten werden.