Krebsgefahr durch Strahlendiagnostik überschätzt

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder darüber diskutiert, dass die Strahlung bei CT-Aufnahmen eine Krebsgefahr darstellt. Nun haben Forscher der Stanford University in Palo Alto, Kalifornien, ihre Ergebnisse einer groß angelegten Studie zu diesem Thema vorgelegt, nach der die Gefahr weit geringer einzuschätzen ist als bislang angenommen.

Eine Gruppe um den Forscher Scott Atlas hat vor der Radiological Society of North America über die Resultate ihrer retrospektiven Untersuchung berichtet. In ihrer Studie flossen Daten von mehr als 10 Millionen Datensätze von älteren Medicare-Patienten aus den Jahren 1998 bis 2005 ein. Die Forscher berechneten die Strahlenbelastung und nahmen anhand von Standard-Risikomodellen eine Schätzung der Zahl der induzierten Krebsfälle vor.

Die mit 25 bis 30 % häufigste Untersuchung waren Computertomografien des Kopfes, gefolgt von Aufnahmen der Hüfte und des Brustbereiches. Am strahlungsintensivsten waren Abdomen CT-Aufnahmen, die für 40 % der Gesamtbelastung verantwortlich waren.

Die Krebsinzidenz als Resultat ionisierender Strahlen aus dem CT beziffern Atlas und sein Team auf 0,02 % in den Jahren 1998 bis 2001 und 0,04 % in den Jahren 2002 bis 2005 – eine Steigerung, die dem zunehmenden Einsatz von Hochgeschwindigkeits-CTs entspricht.

Atlas kommt zu dem Resultat, dass das Risiko durch Computertomografien einen Krebs zu entwickeln signifikant niedriger ist, als es die früheren Schätzungen von 1,5 bis 2 % besagen.

Basierend auf: Atlas S. et al. Exposure to Ionizing Radiation and Estimate of Secondary Cancers in The Era of High Speed CT Scanning. Annual Meeting of the Radiological Society of North America, Chicago, Dec 01 2010.