Ausgeprägte Müdigkeit bei Frauen kann auf Pfeiffersches Drüsenfieber hinweisen

Das Pfeiffersches Drüsenfieber ("infektiöse Mononukleose") ist eine Infektion, die durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird. Diese Infektion erfolgt in der Regel durch Kontakt mit Speichel, weswegen das Pfeiffersche Drüsenfieber auch Kusskrankheit oder Kissing Disease genannt wird. Die Infektion kann aber auch durch Husten oder Niesen erfolgen (Tröpfcheninfektion). Beim Pfeifferschen Drüsenfieber infiziert das Epstein-Barr-Virus die Schleimhäute von Nase, Mund, Rachen sowie eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (sogenannte B-Lymphozyten).

Mehr als 90% aller Erwachsenen haben diese Infektion durchgemacht, in den meisten Fällen erfolgt die Infektion bereits mit geringer Symptomatik im Kindesalter. Normalerweise dauert das Pfeiffersche Drüsenfieber zwei bis drei Wochen und heilt unkompliziert aus. Selten nimmt das Pfeiffersche Drüsenfieber einen ernsthaften Verlauf. Im Rahmen des Pfeiffersche Drüsenfieber werden Antikörper gegen das Virus gebildet, wodurch man eine lebenslange Immunität gewinnt. Das heißt: Menschen mit einem intakten Immunsystem können nur einmal an Pfeifferschen Drüsenfieber erkranken.

Erkranken jedoch Heranwachsende oder junge Erwachsene kommt es meistens zu ausgeprägter Symptomatik mit Müdigkeit, Halsschmerzen, Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Starke Müdigkeit, gerade bei heranwachsenden und jungen Frauen, kann ein Anzeichen für diese Infektion sein.

Vor allem die oft wochenlang anhaltende Erschöpfung und die extreme Müdigkeit beeinträchtigen die weiblichen Pfeiffer-Patienten. Eine Studie aus Schottland hat gezeigt, dass die anhaltende Müdigkeit und Abgeschlagenheit bei Studentinnen zum Studienabbruch führte. Warum die Epstein-Barr-Infektion bei Frauen ausgeprägter als bei jungen Männern verläuft, ist noch unklar.

Frauen, die über ein erhöhtes Schlafbedürfnis, allgemeine Unlust und Konzentrationsmangel klagen, sollten sich vom HNO-Arzt untersuchen lassen. Der HNO-Arzt kann abklären, ob die Müdigkeit eine Folge des Pfeiffersches Drüsenfiebers ist und dann die Symptome entsprechend behandeln.