Schwerhörigkeit/Hörsturz

Anatomie

Das Ohr gliedert sich auf in das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Zum äußeren Ohr gehört die Ohrmuschel und der äußere Gehörgang (Meatus acusticus externus), welcher von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell reicht. Hinter dem Trommelfell liegt das Mittelohr mit der Paukenhöhle und der Tube (Eustach`sche Röhre), welche das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet. In der Paukenhöhle befinden sich die Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss und Steigbügel. Über diese Knöchelchen werden die Schallwellen vom äußeren Ohr zum Innenohr übertragen. Im Innenohr befindet sich die Hörschnecke (Cochlea) mit den Hörsinneszellen und das Gleichgewichtsorgan. Die Hörsinnes- bzw. Haarzellen des Hörorgans  verarbeiten die Schallwellen zu elektrischen Impulsen. Diese Impulse gelangen nun über die Nervenbahnen des Hörnervs in das Hörzentrum des Gehirns, um dort in einen Ton und somit eine Information umgewandelt zu werden.
 

Ursachen

Die Ursachen für eine Schwerhörigkeit sind vielfältig:
Sie kann eine Alterserscheinung, aber auch Folge einer Erkrankung wie Hörsturz im Innenohr, einer Entzündung mit Flüssigkeitsansammlung oder Schädigungen der Gehörknöchelchen  im Mittelohr oder sogar eines Loches im Trommelfell sein. Aber auch Entzündungen und Verlegung des äußeren Gehörganges durch Cerumen können ebenso zu einer Schwerhörigkeit führen,  wie auch eine übermäßige Lärmbelästigung.
 

Diagnostik

Bei einer Schwerhörigkeit führen wir in unserer Praxis verschiedene Hörtests durch. Dabei können wir die Schwerhörigkeit von Patienten jeden Alters, so bei Erwachsenen, Kindern und Neugeborenen feststellen und behandeln.

Am Anfang der Untersuchung wird die Krankengeschichte (Anamnese) des Patienten aufgenommen. Anschließend erfolgt eine ausführliche Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung.

Grundvoraussetzung hierfür ist die Ohrmikroskopie, bei der eine Ohrenspiegelung mithilfe eines Ohrmikroskops - ein mit einer Kaltlichtquelle und einer variablen Vergrößerung ausgestattetes Mikroskop - durchgeführt wird. Dadurch können Veränderungen des Gehörganges sowie des Trommelfells festgestellt und auch kleinste Defekte des Trommelfells erkannt werden.
 

Schwerhörigkeiten, welche ihre Ursache im Mittelohr haben, werden durch Impedanzmessungen (Messung des mechanisch-akustischen Widerstandes des Trommelfells) und Ohrreflexmessungen festgestellt. Diese Messungen geben Aufschluss über den Druck innerhalb der Tube und die Funktionsfähigkeit der Gehörknöchelchen im Mittelohr. So lassen sich Tubenkatarrhe, Paukenergüsse, Defekte der Gehörknöchelchenkette etc. bei geschlossenem Trommelfell abklären.

Schwerhörigkeiten, welche ihre Ursache im Innenohr haben, wie auch der plötzliche Hörverlust bei Hörsturz, werden durch verschiedene Hörtests festgestellt, welche der Überprüfung der Lautstärken- und Frequenzhörfähigkeit dienen. Bei einem Hörvermögen, welches mit einem Hörgerät versorgt werden muss, wird vorher die Sprachhörfähigkeit geprüft.
 

Spezielle computertechnische Untersuchungen erfordern keine Mitarbeit des Patienten und eignen sich nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei kleinen Kindern. Zu diesen Untersuchungen gehört die Messung der sogenannten otoakustischen Emissionen. Hierbei wird einem Ohr über einen Ohrstöpsel ein Ton eingespielt, welcher in das Innenohr zur Hörschnecke gesendet und von dieser als Schallwellen zurückgesendet wird. Hierdurch kann eine Hörstörung festgestellt werden. Eine weitere computertechnische Untersuchung ist die Hirnstamm-Audiometrie, bei der die elektrischen Hirnströme als Reaktion auf akustische Reize gemessen werden. Letztendlich kann mithilfe der Magnetresonanztomografie ein möglicher Tumor am Hörnerv abgeklärt werden.

Liegt nach Auswertung der Tests eine Altersschwerhörigkeit vor, beraten wir Sie ausführlich und versorgen Sie ggf. auch fachlich kompetent mit Hörgeräten.